Die meisten Kinder sind gesund
Die Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit. Ihre Familie wächst und möglicherweise wird sich das bisherige Leben stark verändern. Damit einher geht auch häufig eine Verunsicherung und insbesondere bei diesem wichtigen Thema, der Wunsch alles richtig zu machen. Schwangerschaftsbegleitende Untersuchungen sind daher nicht nur wichtig um Komplikationen auszuschließen, sondern können auch für Sie als werdende Eltern Sicherheit und Entspannung bedeuten, damit Sie Energie haben sich auf das vorzubereiten, was zählt.
Dennoch sind alle vorgeburtlichen Untersuchungen freiwillig und Sie entscheiden selbst, welche Untersuchungen Sie durchführen lassen wollen. Sie haben das grundsätzliche Recht auf Nichtwissen, sodass Sie niemand zu einer Untersuchung drängen sollte oder darf.
Im folgenden Abschnitt finden Sie einen Auszug aus den Leistungen, die wir für Sie anbieten können.
Unsere Leistungen
Üblicherweise findet auch die fortgeschrittene Diagnostik im 2D-Ultraschall statt. Das sogenannte B-Bild in Graustufen liefert die meisten entscheidenden Informationen und erlaubt unterschiedliche Messungen, die mit, sich ständig weiterentwickelnden, Referenzbereichen verglichen werden können. Das B-Bild wird gerne mit farblichen Darstellungen überlagert, z.B. als Darstellung des Blutfluss in einzelnen Blutgefäßen, um auch die dynamischen Strömungsverhältnisse beurteilen zu können. Diesen Vorgang bezeichnet man als Doppler-Sonografie. Selbstverständlich führen wir unsere Diagnostik Leitliniengerecht durch und nutzen die Möglichkeiten zu vollständigen Beurteilung auch unserer kleinen Patienten vollständig aus. Obwohl es bisher keine Erkenntnisse gibt, dass Ultraschall-Diagnostik für Patienten Nebenwirkungen haben kann, gehen wir grundsätzlich nach dem ARLA-Prinzip vor: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Damit gewährleisten wir für Sie einen sicheren und trotzdem aussagekräftigen Befund für Sie und Ihr Kind.
Nur unter speziellen Umständen ist eine Beurteilung des Kindes im 3D- oder 4D- Ultraschall notwendig und angemessen. Gerne beraten wir Sie dazu persönlich.
Unter Dopplersonografie versteht man die Erweiterung eines 2D-Ultraschallbilds um Informationen zur Bewegung des gezeigten Objekts. Dazu wird der Doppler-Effekt ausgenutzt, bei dem die Frequenz des reflektierten Ultraschallsignals in Abhängigkeit der Bewegung des Objekts verändert wird. Sie kennen diesen Effekt aus dem Alltag: Ein Feuerwehrauto mit Alarmsirene macht einen höheren Ton wenn es auf Sie zufährt und wenn es vorbeigefahren ist ändert sich die Tonlage und wird etwas tiefer. Das Ultraschallgerät misst diese Frequenzverschiebung präzise aus und stellt die Bewegung z.B. in den Farben blau und rot zusätzlich zum eigentlichen Bild dar.
Wir nutzen die Dopplersonografie insbesondere in der Beurteilung der Blutgefäße und in Organen, bspw. dem Herzen, um zu bestätigen, dass die Funktionen der durchbluteten Organe gewährleistet werden. Durch die Beurteilung der Durchflüsse in verschiedenen Systemen in Ihrem Baby, können einige mögliche Krankheitsbilder zuverlässig erkannt oder ausgeschlossen werden.
Das Ersttrimesterscreening oder First-Trimester-Screening ist ein standardisiertes und durch regelmäßige Zertifizierung überwachtes Verfahren, zur frühen Beurteilung der Gesundheit Ihres Kindes. Das Screening sollte in der 12., 13. oder 14. Schwangerschaftswoche, also am Ende des ersten Trimesters, durchgeführt werden. Im Screening wird das Blut der Mutter untersucht sowie eine umfangreiche Ultraschall-Diagnostik des Kindes durchgeführt. Mit den Ergebnissen aus beiden Bestandteilen der Untersuchung werden dann Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Fehlbildungen, Veränderungen in den Chromosomen oder genetischen Krankheiten berechnet.
Natürlich sind unsere Ärzte entsprechend den aktuellen Anforderungen für diese Untersuchung nach der Fetal Medicine Foundation London (FMF London) zertifiziert.
Der Vorteil des Ersttrimesterscreenings ist, dass es keine Nebenwirkungen oder Komplikationsrisiken für Sie oder Ihr Kind bedeutet. Sollte ein Parameter auffällig sein, gibt es weitere, kompliziertere Untersuchungsoptionen um die Diagnose zu sichern oder auszuschließen. Wenn das Screening unauffällig ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihr Kind gesund ist.
Ein Organultraschall und weitere Feindiagnostik wird von spezialisierten Ärzten wie uns üblicherweise in der 21. bis 23. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Dabei Untersuchen wir die wichtigsten und per Ultraschall einsehbaren Organe wie Gehirn, Herz, Niere oder den Knochenaufbau bspw. von der Wirbelsäule. Die meisten Kinder sind gesund. Dennoch treten in seltenen Fällen Fehlbildungen auf. In diesem Fall beraten wir Sie ausführlich und stellen bei Bedarf auch den interdisziplinären Kontakt zu weiteren spezialiserten Kliniken her.
Unsere Ärzte sind mindestens nach DEGUM Stufe II zertifiziert.
In der fetalen Echokardiografie geht es um die Beurteilung des Aufbaus und der Funktion des kindlichen Herzens. Die Diagnostik ist eine spezielle Anwendung der Ultraschalldiagnostik und setzt ein hohes Maß an Kompetenz und hochwertige Ultraschallgeräte voraus, um die kleinen Strukturen im Herz Ihres Kindes adäquat beurteilen zu können. Auch wenn sich viele Herzfehler im Verlauf nach der Geburt von alleine lösen, ist es insbesondere wichtig, die schwerwiegenden und bleibenden Fehlbildungen frühzeitig festzustellen. Möglicherweise ist in diesen Fällen eine dringende Operation nach der Geburt notwendig. Stellen wir eine entsprechende Fehlbildung fest, passen wir mit Ihnen die Geburtsplanung auf ein geeignetes Krankenhaus mit entsprechender neonatologischer oder kinderkardiologischer Ausrichtung an und der weitere Behandlungsverlauf kann noch vor der Geburt besprochen werden.
Die Messung der Nackenfalte bzw. die Nackenfaltentranspararenzmessung ist Bestandteil des Ersttrimesterscreenings. Die Messung stellt einen Marker dar, der auf eine genetische Störung hinweisen kann. Der Wert alleine ist nicht aussagekräftig, allerdings kann im Zusammenhang mit weiteren Messwerten eine Wahrscheinlichkeit für bestimmte Komplikationen berechnet werden. Bei einem auffälligen Befund können wir weitere diagnostische Methoden, wie eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) oder eine Chorionzottenbiopsie mit Ihnen besprechen. Sie entscheiden natürlich selbst, ob Sie diese weitere Diagnostik durchführen wollen.
Die Präeklampsie, oder auch Schwangerschaftsvergiftung, ist eine Erkrankung die durch die Schwangerschaft selbst ausgelöst werden kann. Zumeist treten bei der Mutter erhöhter Blutdruck und Eiweißausscheidungen im Urin auf, das Wachstum des Kindes kann eingeschränkt sein. Insbesondere schwere Verläufe schränken auch die Funktion weiterer Organe ein und bedeuten ein hohes Risiko für Mutter und Kind.
Als Teil des Ersttrimester-Screenings bieten wir daher auch ein Präeklampsie-Screening an, bei dem mit Werten aus der Ultraschalldiagnostik und Parametern aus dem Blutbild der Mutter schon früh die Wahrscheinlichkeit für eine Präeklampsie berechnet werden kann. Sollte die Wahrscheinlichkeit erhöht sein, beraten wir Sie gerne zu geeigneten Maßnahmen um ein Auftreten von Präeklampsie möglichst zu vermeiden. Das kann zum Beispiel die Einnahme von niedrigdosierter Acetylsalicylsäure sein.
Bei einem Nicht-invasiven-Pränataltest (NIPT) handelt es sich um einen Test mit Blut der Mutter aus einer normalen Blutentnahme, weshalb für Ihr Kind keinerlei Risiko entsteht. In der Blutprobe wird die zellfreie DNA des Kindes, welche durch den Mutterkuchen auch in das Blut der Mutter gelangt, auf mögliche Veränderung geprüft. Dabei liegt der Fokus der Untersuchung insbesondere auf Trisomien, aber auch andere Veränderung im Erbgut können bewertet werden. Ein NIPT wird insbesondere empfohlen, wenn eine andere Untersuchung, zum Beispiel das Ersttrimester-Screening, Auffälligkeiten gezeigt hat. Der Test kann risikolos durchgeführt werden und hat sofern er ein unauffälliges Ergebnis liefert eine hohe Aussagekraft. Sollte das Ergebnis eine Auffäligkeit zeigen, müssen für eine sichere Diagnose weitere, invasive Tests, durchgeführt werden. Selbstverständlich entscheiden Sie selbst, ob und welche Tests durchgeführt werden sollen.